Auf den Spuren
Sebastian Kneipps
Bilder vom 19. Juli 2004




























 

Pfarrer Sebastian Kneipp
Begründer eines ganzheitlichen Naturheilverfahrens

Der Todestag von Monsignore Sebastian Kneipp jährte sich 1997 zum 100. Male. Ein Rückblick auf Leben, Werk und Methoden des großen
Naturheilers, dem auch die Wiederentdeckung der längst zum
medizinischen Schulwissen gehörenden „ganzheitlichen Medizin“ zu
verdanken ist, zeigt, dass der Wasserdoktor seiner Zeit weit voraus war. Und noch heute liegt seine Lehre aktuell im Trend. Als Sebastian Kneipp 1821 in Stephansried bei Ottobeuren auf die Welt kam,
ahnte noch keiner, welche „Karriere“ dem Sohn armer Leute vorbestimmt war. Wegen der bitteren Armut im Elternhaus musste das Kind schon sehr früh als Hütejunge und später am Webstuhl zum Unterhalt der siebenköpfigen Familie beitragen. Weil er ein aufgeweckter Junge war, wollte er aber unbedingt Pfarrer werden und studieren dürfen, was „von Haus aus“ allerdings unmöglich war.
Armut und Schicksalsschläge ermöglichten im erst im Alter von 23 Jahren den Besuch eines Gymnasiums. Jahrelange Entbehrungen und die ungeheuren Anstrengungen, die den Spätberufenen unermüdlich
vorantrieben, zeigten schließlich ihre Wirkung: Kneipp erkrankte für
damalige Verhältnisse „unheilbar“ an Lungenschwindsucht und wurde von dem behandelnden Arzt aufgegeben. Kneipp bediente sich der schon vorhandenen Literatur über die Wirkung des frischen Wassers, nahm in den Wintermonaten kurze Tauchbäder in der eiskalten Donau und konnte die schwere Krankheit überwinden.
Am 6. August 1852 war der ehemalige Bauernjunge am Ziel seiner Wünsche: der Augsburger Bischof weihte ihn im Hohen Dom zum Priester. Erst 1855 als Vierunddreißigjähriger bekam er in dem damaligen Bauerndorf Wörishofen die Stelle als Beichtvater der Wörishofener Dominikanerinnen. Bis dahin hatte er sich schon einen guten Ruf als Naturheiler erworben und kaum in Wörishofen angekommen, klopften bereits die ersten Kranken an die Klosterpforten, um vom „Wasserdoktor“ Hilfe zu erbitten. Aus dem anfänglich als „Hokuspokus“ abgetanen „Nur-” Wasseranwendungen entwickelte Sebastian Kneipp im Laufe der Zeit das nach ihm benannte Kurverfahren, dessen fünf „Säulen“ (kalte und warme Wasseranwendungen, Pflanzenheilkunde, Ernährungs-, Bewegung- und Ordnungstherapie)noch heute tragen.
Monsignore Sebastian Kneipp starb am 17. Juni 1897
im Alter von 76 Jahren.

QUELLE: KNEIPPVERBAND.COM

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